{Rezensionsexemplar}
Vor ein paar Monaten bin ich über den Roman *Der Store von Rob Hart gestolpert, der mich sowohl optisch (neonorangefarbener Schnitt, Einband aus Kraftpapier), als auch inhaltlich sofort angesprochen hat.
Der Store liefert alles. Überallhin. Der Store ist Familie. Der Store schafft Arbeit und weiß, was wir zum Leben brauchen. Aber alles hat seinen Preis.Paxton und Zinnia lernen sich bei Cloud kennen, dem weltgrößten Onlinestore. Paxton hat einen Job beim Sicherheitsdienst bekommen. Zinnia arbeitet im Lager. Die beiden kommen sich näher, obwohl sie ganz unterschiedliche Ziele verfolgen. Sie ahnen nicht, wie weit das Unternehmen geht, um die perfekte Welt von Cloud vor Gegnern zu schützen.
(Klappentext)
Stellt euch vor, wir würden aus Bequemlichkeit nur noch online einkaufen und der Einzelhandel würde sich nach und nach gezwungenermaßen vollständig aus den Städten zurückziehen.
Na, erwischt? An dieser Stelle möchte ich jetzt keinen Zeigefinger erheben, denn ich kann mich selber natürlich nicht davon ausnehmen. Ich versuche wirklich, so viel wie möglich vor Ort zu kaufen (und habe mich Anfang Januar in der Stadt z.B. mit einem Stapel neuer Bücher für meinen SuB eingedeckt, um nicht in Versuchung zu kommen, sie dann doch irgendwann online zu bestellen), aber viele Dinge bekomme ich im lokalen Handel einfach schon nicht mehr. Gerade, wenn man auf dem Dort lebt und die nächste Stadt Düren ist. Es ist, wie so oft, ein Rattenschwanz. Nun aber wieder zum Buch.
Gibson, der Gründer von Cloud, hat ein Imperium aufgebaut. Als Kind kam ihm bereits die Idee dazu. Er wollte es den Menschen einfacher machen einzukaufen. Er wollte, dass sie ihr Haus nicht mehr dafür verlassen müssen, wenn sie nicht können oder wollen.
Inzwischen hat Cloud so gut wie alle Unternehmen geschluckt, die Städte sind ausgestorben, rund um das Unternehmen gibt es nur noch einsame Wüste. Wer bei Cloud arbeiten möchte (oder muss, weil es keine anderen Arbeitgeber mehr gibt), durchläuft einen Einstellungstest und zieht, falls erfolgreich, anschließend in die Mother Cloud, um quasi direkt am Arbeitsplatz in einem vorgegebenen Zimmer zu leben. Die Miete dafür wird gleich vom Gehalt abgezogen. Das ganze System wird als Wohltat dargestellt, bei genauerem Hinsehen scheint es sich in Wirklichkeit jedoch um reine Ausbeutung zu handeln.
Während Paxton einfach nur Arbeit sucht (er war selbstständig, ging aber - Überraschung - wegen Cloud pleite), wird Zinnia als Spionin in das Unternehmen eingeschleust und versucht das Geheimnis und die Machenschaften hinter Cloud aufzudecken. Welch gruselige Entdeckung sie dabei macht, müsst ihr selber herausfinden.
Welche Parallelen der Roman aufweist, könnt ihr mithilfe eurer Finger zusammenzählen. Es handelt sich natürlich um ein Zukunftsszenario, welches aber gar nicht so abwegig scheint. Und auch, wenn ich an dieser Stelle Affiliate Links einfüge, hoffe ich, dass ihr, wenn ihr die Möglichkeit dazu habt, eure Bücher lieber im örtlichen Einzelhandel kauft.
Das persönliche Konsumverhalten wird man beim Lesen zweifellos überdenken.
Schreibt mir doch gerne mal eure Gedanken zu dem Buch, falls ihr es schon gelesen habt.
Liebe Grüße, Sarah
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen