Gelesen: Yoko von Bernhard Aichner

Oktober 02, 2024

[Rezensionsexemplar]
 
Sie lächelt.
Yoko ist glücklich.
Noch ein paar Minuten lang.
Dann zerbricht alles in Stücke.
Ihr Leben wird zur Hölle.
Und sie zur Mörderin.
Gnadenlos
 
(Klappentext)
 
Yoko ist Ende zwanzig, als sie die Metzgerei ihres Vaters erbt. Sie entscheidet sich für ein neues Business und verwandelt die Räumlichkeiten in eine kleine Manufaktur, in der sie nun zusammen mit dem jungen Azad Glückskekse backt und mit eigenen Sprüchen versieht, anstatt dort weiterhin Tiere zu zerlegen. Sie ist verliebt in ihre Freundin Maren und glücklich, doch in einem kleinen Moment zerbricht ihr Leben in Stücke. Bei der Auslieferung einer Bestellung entdeckt sie im Hinterhof eines chinesischen Restaurants einen angeketteten Hund, der von zwei Chinesen misshandelt wird. Sie nimmt ihren Mut zusammen und versucht den Hund zu retten, doch die Männer sind gnadenlos, töten den Hund auf grausame Weise und entführen anschließend Yoko. Schwer misshandelt überlebt sie den Albtraum und schwört Rache, bevor sie weiß, mit wem sie es genau zu tun hat. Noch ahnt sie nicht, dass ihr alles genommen werden wird, das sie liebt, und zu was sie selber fähig ist.
 
Yoko war mein erster Thriller von Bernhard Aichner und hat mich sehr überrascht. Das pastellfarbene Cover ließ nicht auf eine Geschichte mit einer solchen Brutalität schließen. Wobei es letzendlich auch irgendwie zu Yokos verletzlicher, feinfühliger Art passt, die in Rückblicken auf ihr Leben, und insbesondere auf die Kindheit alleine mit ihrem Vater, langsam zum Vorschein kommt. Und doch gibt es da diese Seite in ihr, die auf Rache sinnt. Sie nimmt ihr Schicksal mutig in die Hand, obwohl sie inzwischen weiß, dass sie es mit der chinesischen Mafia zu tun hat, und wird selber zur Mörderin, wobei ihr die Kenntnisse aus der alten Metzgerei zugute kommen. 
 
Der Schreibstil hat mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt, so dass ich das Buch innerhalb von zwei Tagen inhaliert habe. Man fühlt, leidet, liebt und hasst mit Yoko mit. Der Thriller ist rasant, es gibt keine Längen, keine unnötigen Füllwörter. Kurze Sätze, kurze und prägnante Dialoge zwischen den Protagonisten, so dass sich Yoko ohne große Anstrengung in kurzer Zeit lesen lässt. Mir hat die Geschichte sehr gut gefallen und ich freue mich schon auf den zweiten Band, der leider erst nächstes Jahr erscheint.


Yoko von Bernhard Aichner
ISBN: 978-3805201094 | Wunderlich

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